Unsere ersten Wochen mit Vitus
- Labmaraner Liebe
- Mar 18, 2018
- 3 min read
So süß Vitus anzusehen ist, so frech kann er sein. Wie die ersten Wochen mit unserem neuen Familienzuwachs so verlaufen, was wir gelernt haben – nicht nur über den Hund, sondern auch über uns – und warum er unser Leben wundervoll bereichert, wollen wir mit Dir auf unserer Seite teilen.
Die Natur hatte einen ganz bestimmten Grund, warum Welpen unverschämt niedlich aussehen: man kann ihnen nichts übelnehmen. Selbst das größte Malheur ist beim Blick in große treue Kulleraugen fast vergessen und nur noch halb so schlimm. Und ja, auch wenn es viele frischgebackene "Hundeeltern" gerne verschweigen, in den ersten Wochen gibt es eine ganze Reihe von kleinen und großen Missgeschicken. Aber der Reihe nach.
Autofahren
Als wir Vitus vom Züchter abholten, stand uns eine zweieinhalbstündige Autofahrt zurück nach Berlin bevor und wir waren sehr gespannt, wie unser kleiner Freund die Fahrt wegstecken würde. Wir waren auf alles vorbereitet – durch die vielen Geschichten von befreundeten Hundebesitzern. Auf der Rückbank lagen ein Haufen Handtücher, Leckerlies und eine Rolle Küchenpapier bereit. Doch zu unserer Überraschung verlief die Fahrt, sobald Vitus mittig auf der Rückbank zwischen unseren beiden Töchtern seinen Platz gefunden hatte, reibungslos.
Klar, anfangs wurde der Abschiedsschmerz durch schüchternes Winseln ausgedrückt, verschwand dann allerdings genauso schnell wie es gekommen war und wich großer Neugier an der vorbeiziehenden Landschaft. Das beruhigende Brummen des Automotors tat sein übriges. Schnell fasste Vitus Vertrauen, kuschelte sich auf den Schoß und verschlief den Großteil der Fahrt – mit Ausnahme einer kleinen "Pinkelpause" auf dem Rastplatz, die er dankend annahm.
Nach der erfolgreichen Autofahrt-Premiere ist Autofahren mit Vitus also kein Problem mehr. Im Gegenteil, er scheint es sogar zu genießen.
Stubenrein werden
Mit der Stubenreinheit sieht es schon etwas anders aus. Der erste Abend im neuen Zuhause wurde regelrecht eingeweiht – mit mehreren kleinen Duftmarken, in einem offenen Wohn- und Essbereich gibt es schließlich viele Ecken zu erkunden! In den nächsten Tagen, und man vergisst bei den vielen unterbrochenen Nächten oft, dass Vitus gerade erst eine Woche bei uns ist, besserte sich dies allerdings sehr schnell. Vitus hat gelernt, dass er seine Geschäfte meist draußen zu erledigen hat. Nachts geht es auf die Terrasse und tagsüber nach dem Spielen, Futtern und Schlafen (also bis zu vier bis fünf Mal am Tag) vor die Tür – auf die Straße oder die Wiese beim Mauerpark. Die meisten Nächte schlafen wir und er mittlerweile fast durch.
*Randbemerkung: Vitus kann mit gerade einmal zwölf Wochen sein Beinchen zum Pinkeln heben. Normalerweise tun Hunde das erst im Alter von sechs Monaten. Frühreifer Bursche!

Und wenn es doch zur kleinen Pinkel-Panne kommt: Ruhe bewahren und die Pfützen mit einem Reinigungsmittel geruchsneutral entfernen. Eine unbearbeitete Duftmarke würde zu weiterem Pinkeln nur gerade so einladen. Übrigens: Erst mit zwölf Wochen lernen Hunde, Blase und Schließmuskel zu kontrollieren. Wir bleiben konsequent und üben uns in Geduld. Das hat auch was Gutes! Wer hätte gedacht, dass sich ein Welpe auch positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirkt?
Wilde fünf Minuten
Raufen, raufen, raufen. Während sich Vitus noch vor wenigen Wochen mit seinem Bründern und Schwestern auf dem Hof so richtig austoben konnte, geht es bei uns, in seinem neuen Rudel, gesitteter zu. Wenn das Energiebündel nicht ausgelastet ist, kommt der Spieltrieb durch. Super süß, aber manchmal auch etwas wild. Schwierig, da die richtige Balance zwischen "Ja, das macht Spaß, wir toben! Ach bist du süß!" und "Jetzt ist es zu heftig, kratzen und zwicken geht zu weit!" zu finden.
Gut, wenn man die Beißhemmung gegenüber Hand, Hose und Jacke mit einem Knochen oder Kau-Tau trainieren kann. Die darf er nach Herzenslust zerlegen. Wir nennen seinen aus Tauen geknoteten Spiel-Bären liebevoll Heribert.


Während seiner wilden fünf Minuten kann unser Kuhfellteppich ihm auch gerne mal zum Opfer fallen. Auf den Rändern lässt es sich ja auch so herrlich herumkauen. Das untersagen wir mit einem strengen "Aus!", Vitus soll schnell lernen, dass die Wohungseinrichtung nicht zum Spiel-Repatoire gehört.
Welpenspiel
Eine weitere und wichtige Möglichkeit, sich mit Artgenossen zu raufen und sich so zu sozialisieren, ist die Welpenspielstunde. Wir waren bereits in der ersten Woche, die Vitus bei uns war, mit ihm dort. In Berlin haben wir uns für die Hundeschule Lottaleben entschieden. Hier gibt es jeden Donnerstagabend von 18:30 bis 19:30 Uhr die Welpenspielstunde. Kommen kann, wer einen geimpften Welpen hat, der die 16. Lebenswoche noch nicht vollendet hat.
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